Ayurveda-Adventure in Kerala (Part 1)
Nach zwei Wochen in Goa, bin ich nun nach einer 16-stündigen Zugfahrt in Kerala angekommen, um tiefer ins Ayurveda einzutauchen. Über die Zeit zwischen dem Yoga teacher training und jetzt wird es noch einen weiteren Blogartikel geben. Ich erlebe hier soviel, dass ich mit dem Schreiben gar nicht hinterher komme. Da ich nun einen Aufenthalt in einem ayurvedischen Krankenhaus vor mir habe, nutze ich aber die Gelegenheit, über meine letzte Erfahrung in diesem Krankenhaus zu berichten.
Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass sich bei so viel Yoga und Co alle meine körperlichen Beschwerden in Luft auflösen – ist aber nicht so. Während der Yogalehrerausbildung hatte ich einige Migräne-Anfälle und mein komischer Schmerz an der Rückseite meines Oberschenkels (ich glaube man nennt das Piriformis-Syndrom) ist eher schlimmer als besser geworden.
Changethu Ayurveda Hospital- Erfahrung vor 3,5 Jahren
Während meiner Indienreise vor 3,5 Jahren erzählte ich meinem indischen Freund Cheppy von meiner Migräne und den Schmerzen in der rechten Schulter. Er berichtete daraufhin von diesem besonderen Ayurveda-Arzt, der schon vielen von seinen Freunden und auch ihm selbst sehr weiter geholfen hat und fragte, ob er einen Termin für mich machen solle. Ehe ich mich versah, fand ich mich in einem kleinen Ort im Innenland von Kerala wieder. Wir besuchten dort Familie Kishore, Freunde von Cheppy, die in der Nähe des Krankenhauses wohnen. In dem Ort war weit und breit kein anderer Westler in Sicht. Ich wurde von Haus zu Haus geführt, alle wollten mich zum Essen einladen und es wurden viele Fotos mit mir gemacht.
Diagnose: Schiefes Lächeln
In dem Ayurveda-Krankenhaus http://changethuayurveda.com/ angekommen hatte ich zunächst eine ausführliche Anamnese bei dem Junior Doc und anschließend eine Konsultation bei dem Senior. Neben Cheppy und seiner Freundin Sheena, befanden sich noch drei Studenten in dem Behandlungsraum. Die Verständigung war schwierig, weil er meinen und ich seinen Akzent nicht wirklich verstand. Auf jeden Fall stellte er fest, dass meine Hüfte, meine Schultern und sogar mein Lächeln schief waren. Und damit hatte er tatsächlich recht – nur dass es weder mir, noch den Ärzten in Deutschland zuvor aufgefallen war.
Er riet mir, 5 Tage in dem Krankenhaus zu bleiben und ohne zu wissen, was mich dort erwarten würde, willigte ich spontan ein. Noch am selben Tag begannen die Behandlungen. Es gab täglich Ayurveda-Massagen, Dampfbäder in einem Holzkasten, der eher an ein Folterinstrument erinnerte, und hin und wieder abenteuerliche Behandlungen durch den Senior Doc. Die intensivste Behandlung fand am zweiten Tag statt. Der Arzt kam mit zwei Frauen in mein Zimmer. Er stand zunächst hinter mir, die Frauen zu meinen Seiten und ich wurde mit gezielten Händen nach vorne und hinten geschubst, während der Arzt an meiner Wirbelsäule zu Gange war. Ehe ich mich versah, lag ich plötzlich splitternackt auf meinem Bett, meine Beine wurden in alle Richtungen gedreht und ich habe mich gefühlt wie durch eine Waschmaschine gewirbelt. Alles geschah so schnell, dass ich gar nicht wusste wie mir geschieht. Der Arzt strahlte jedoch so eine Souveränität aus, dass ich mich trotzdem wohl fühlte und keine Zweifel an der Behandlung hatte.
Headache gone – treatment over
Am dritten Tag kam der Arzt alleine in mein Zimmer, drückte an meinem Kopf rum, schnipste mit den Fingern und sagte: „headache gone –treatment over“. Das kam sehr überraschend, weil ich ja eigentlich 5 Tage bleiben sollte. Mir wurden noch zwei Tüten voll ayurvedischer Medizin für die folgenden 4 Wochen ausgehändigt und dann wurde ich entlassen. Bis heute bin ich nicht sicher, ob ich die frühzeitige Entlassung meiner schnellen Heilung zu verdanken hatte oder, ob es an Unstimmigkeiten zwischen Cheppy und dem Arzt lag.
Auf jeden Fall war ich nach diesen drei Tagen Behandlung mit ayurvedischer Vollverpflegung für circa 270€ ein ganzes Jahr lang symptomfrei. Das hat keiner von den vielen Ärzten, Orthopäden, Chiropraktikern, Osteopaten oder Physiotherapeuten in Deutschland je geschafft.
Nach einem Jahr begannen die Beschwerden jedoch langsam wieder und inzwischen habe ich wieder sehr häufig Migräne-Anfälle. Ich wage also einen zweiten Versuch und bin sehr gespannt, was mich dort diesmal erwarten wird. Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße ins vorweihnachtliche Deutschland,
Eure Lea
Ich bin auch schon sehr gespannt und in Gedanken bei dir, du tolle.
Liebe Kerstin, danke fürs Lesen und Mitfiebern 🙂 Der nächste Beitrag ist schon in Arbeit, hier habe ich ja Zeit! Und jetzt klappt es sogar mal mit dem Antworten hier, kann mich aus Indien nicht immer einloggen. Alles etwas komplizierter in diesem Land 😉