Juice Feasting statt Fasting – ein yogischer Detox-Tag
Vor kurzem haben wir in der Make Yoga Your Lifestyle-Community, meinem Online-Studio, gemeinsam mit meiner indischen Kollegin Nisha einen Saft-Detox-Tag durchgeführt. Dabei ging es nicht nur um körperliche Entlastung, sondern auch um das Zurückziehen der Sinne – ganz im Sinne der yogischen Praxis Pratyahara. In diesem Artikel teile ich mit dir das Wissen, die praktische Anleitung und die spirituelle Tiefe dieses besonderen Detox-Tages.
Warum fasten wir überhaupt?
Fasten ist kein neues Konzept – es hat eine lange Tradition in Religionen, spirituellen Systemen und traditionellen Heilmethoden wie dem Ayurveda. Yogisch betrachtet bedeutet Fasten nicht nur den Verzicht auf Nahrung, sondern auch das Loslassen von äußeren Reizen: digitale Reizüberflutung, Lärm oder sogar Kosmetik, um noch weniger Giftstoffe aufzunehmen. All das ist Pratyahara – der Rückzug der Sinne nach innen, um Klarheit und Verbundenheit zu kultivieren.
In unserer modernen Welt nutzen wir Nahrung oft emotional – um Stress zu kompensieren, Traurigkeit zu lindern oder einfach aus Gewohnheit. Ein Fastentag kann helfen, wieder in einen natürlichen und bewussteren Umgang mit Nahrung zu finden.
Die Benefits eines Safttages
Ein regelmäßiger Safttag kann…
- die Verdauungsorgane entlasten
- den ph-Wert im Blut positiv beeinflussen
- Entzündungsprozesse im Körper reduzieren
- das Immunsystem stärken
- mentale Stärke und Disziplin fördern
- zu mehr innerer Balance und Klarheit führen
Fasten oder Feasting?
Nisha spricht hier gerne von Juice Feasting statt Fasting (Feasting heißt übersetzt „schlemmen“). Der Unterschied?
- Fasting = bewusster Verzicht
- Feasting = Genuss ohne Einschränkung – du darfst so viel Saft trinken, wie du möchtest!
Das Ziel ist nicht, dich zu quälen, sondern dich von innen heraus zu nähren – mit frischen, lebendigen Nährstoffen aus Gemüse und Obst.
Vorbereitung & Equipment
Am Abend vorher: leicht und möglichst pflanzlich essen
Benötigt werden:
- Entsafter oder Mixer + Passiertuch
- 5 Glas- oder Edelstahlflaschen (je 750 ml – 1 l)
- kein Plastik (wegen möglicher Giftstoffe)
Zeit: ca. 75 Minuten am Morgen zur Vorbereitung aller Säfte (15 Min./Saft, mit Übung wird man schneller.)
Die 5 Säfte des Tages
1. Morgens – Grüner Saft
Gourds (indische Kürbisarten), Gurke, Zucchini, Sellerie, grüne Blätter (z. B. Salat, Koriander, Radieschenblätter, Rote-Bete-Blätter)
2. Vormittags – Rot/Orange
Karotte, Tomate, Rote Bete, evtl. Fruchtanteil wie halber Apfel, Granatapfel oder Orange
3. Mittag – Grüner Saft
Kohlarten: Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Blumenkohl, evtl. Sellerie oder Gurke
4. Nachmittag – Fruchtsaft
z. B. Wassermelone, Orange, Kokosnusswasser (nicht konzentriert), nach Geschmack mit Wasser verdünnt
5. Abend – Grüner Saft (andere Kombi als morgens)
z. B. Gurke + Minze + Sellerie oder Stachelbeere + Zucchini
Optional: Zusätze für Geschmack und Wirkung
- Himalaya-Salz
- Kurkuma
- Ingwer
- Zimt
- frische Kräuter (Minze, Basilikum, Koriander etc.)
Tipps:
- Du kannst bei jedem Saft Wasser hinzufügen – beim Mixen meist mehr nötig als beim Entsaften.
- Verhältnis: 80 % Gemüse, 20 % Frucht.
- Während des Tages zusätzliches Wasser trinken (Raumtemperatur)
- Wenn hungrig am Abend: Kräutertee oder 200–250 ml Gemüsesaft
- Trinke die Säfte langsam – wie eine Suppe: Schluck für Schluck, idealerweise mit Löffel – 1 Liter darf gerne 25 Minuten dauern!
Nach dem Safttag: Sanftes Fastenbrechen
Der Wiedereinstieg ist entscheidend für die Wirkung des Detox:
- Morgen danach Wieder ein grüner Saft
- Mittag Gemüse-Suppe
- Nachmittag Gedünsteter, warmer Salat + Fermentiertes (z. B. Sauerkraut)
- Abend Leichtes, pflanzliches Gericht (z. B. Hirse, Kitchari)
- Tag 2 Weiter pflanzlich, keine tierischen Produkte, weiterhin Probiotika
- Optional Einlauf zur Unterstützung der Entgiftung bei Verstopfung
Erfahrungen aus der Gruppe
Aus der Gruppe kamen sehr unterschiedliche Rückmeldungen. Einige haben es geliebt, sogar auf mehrere Tage verlängert und direkt positive Effekte gespürt, für andere war es sehr herausfordernd und sie hatten mit Kopfschmerzen und Übellaunigkeit zu kämpfen. Für mich war der Safttag eine sehr bereichernde Erfahrung. Zwar kamen am Nachmittag Müdigkeit, Mauligkeit und auch Essensgelüste auf, aber mit etwas Ruhe und dank des sehr leckeren 4. Safts, habe ich gut durchhalten können. Da ein strenges Fasten mit vollkommenem Verzicht für mich sehr schwierig ist, kam mir das Konzept des Feastings sehr entgegen. Es war bemerkenswert, wie intensiv die Effekte, ob angenehm oder unangenehm, für die meisten waren. Für mich zeigt das, dass wir öfters solche Detox-Tage integrieren sollten. Auch wenn es erstmal herausfordernd sein mag, so gewöhnt sich das System mit der Zeit daran und wir können von den diversen positiven Effekten profitieren: körperlich, mental und spirituell.
Möchtest du regelmäßig Detox-Tage in deinen Alltag integrieren oder mehr darüber lernen, wie Yoga und Ernährung zusammenhängen? Dann schau doch in meine Membership und begleite uns beim nächsten Detox-Monat! Alle Infos findest du hier: Make Yoga Your Lifestyle – Community
Wenn ein Detox mit Saft nicht das Richtige für dich ist, probiere doch die sanftere Variante mit Kitchari. Mehr darüber liest du hier:
Fasten ohne Hungern mit Kitchari – Rezept & Anleitung – LeaLeMang
Hinweis:
Die Inhalte dieses Beitrags dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine medizinische oder therapeutische Beratung dar. Sie ersetzen keinesfalls die fachliche Beratung durch Ärztinnen o.ä. Bei bestehenden Erkrankungen, chronischen Beschwerden oder Unsicherheiten solltest du vor Beginn eines Fastentages oder einer Ernährungsumstellung Rücksprache mit einer medizinischen Fachperson halten. Die Teilnahme am Safttag erfolgt auf eigene Verantwortung.
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