Yoga im Mainstream: Ist das ein Problem?
Während ich hier in Indien schwitzend unter dem Ventilator sitze, überkommt mich wieder einmal das Gefühl der Fassungslosigkeit – nicht über die drückende Hitze, sondern über die großen Missverständnisse, die rund um Yoga und Ayurveda bestehen und immer größer zu werden scheinen. Beides ist längst im Mainstream angekommen, aber leider oft nicht richtig verstanden. Ich möchte dir ein paar Anekdoten erzählen, die diese Missverständnisse auf den Punkt bringen und auch erklären, warum es so wichtig ist, Yoga und Ayurveda in ihrer Tiefe zu begreifen.
Missverständnisse, die mich zum Staunen bringen
Kürzlich traf ich einen jungen Inder, der gerade seine Yogalehrerausbildung in Rishikesh abgeschlossen hatte. Er war Feuer und Flamme für Yoga, aber als ich mit ihm ins Gespräch kam, stellte sich heraus, dass er vor seiner Ausbildung noch nie Yoga praktiziert hatte und überhaupt keine Ahnung von der Tradition hinter der Praxis hatte. Ihm war nicht bekannt, was „Hatha Yoga“ ist, obwohl dies für Yogalehrende doch recht grundlegend ist . Wenn man so leicht ein Zertifikat als Yohalehrende*r bekommt, ist es eigentlich nicht erstaunlich, dass die Tiefe dieser Lehren immer mehr verwässert, oder?
Eine weitere Anekdote kommt aus einer Yogalehrerausbildung hier in Goa, bei der meine Kollegin Dipali gerade als Gastdozentin arbeitet. In dieser Ausbildung werden in gerade mal drei Wochen Themen wie Hatha Yoga, Ashtanga Yoga, Yin Yoga, Meditation, Philosophie und Anatomie behandelt – und zur Abrundung gibt es noch Ecstatic Dance und eine Kakao-Zeremonie um die Touristen“ glücklich zu machen. Die kulturelle Aneignung, die im Westen stattfindet, setzt sich also auch hier in Indien fort. Yoga ist hier für viele ein gewinnbringendes Business und so wird den Westlern das gegeben, was sie wollen. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Yogalehrende nicht mehr genau wissen, was aus der ursprünglichen Tradition kommt und, was lediglich moderne Modeerscheinungen sind.
Und dann gibt es noch die Anekdote aus der Ayurveda-Praxis: Kürzlich fragte eine Französin nach einem Termin für Panchakarma. Der Ayurveda-Arzt, sichtlich genervt, bat mich, ihr den Unterschied zwischen einer normalen Massage und einer mehrwöchigen, intensiven Panchakarma-Kur zu erklären. Die Französin war sehr überrascht und buchte dann doch nur die Massage. Ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr Yoga und Ayurveda im Mainstream angekommen sind – aber leider ohne echtes Verständnis für die Tiefe dieser Traditionen.
Warum diese Missverständnisse problematisch sind
Warum erzähle ich dir all diese Geschichten? Weil sie ein deutliches Bild davon zeichnen, wie Yoga und Ayurveda heutzutage oft als Trends betrachtet werden, die von vielen nur oberflächlich wahrgenommen werden. Das Problem daran ist, dass das Wissen immer mehr verwässert wird und sich die Wirksamkeit des Yoga und Ayurveda so nicht mehr entfalten kann. Diese Traditionen sind nicht nur eine Art Fitness oder Wellness, vielmehr ermöglichen sie tiefgreifende Transformationen, die Körper, Geist und Seele in Balance bringen und einem höheren Ziel folgen.
Wenn wir Yoga nur als körperliche Bewegung oder Meditation als Entspannungstechnik verstehen, verfehlen wir das eigentliche Potenzial. Und wenn Yogalehrende und Ayurveda-Praktizierende diese Traditionen nicht mit dem nötigen Wissen und Respekt weitergeben, gehen wir den Weg der oberflächlichen Aneignung, der schließlich das wahre „Mehr“ dieser Disziplinen auslöscht und machen uns dem Vorwurf der kulturellen Aneignung schuldig.
Hoffnung am Horizont
Es gibt jedoch auch Hoffnung. Letzten Samstag beim Satsang in meiner Online-Community tauschten wir uns über das Gelernte aus. Eine der Teilnehmerinnen erzählte, dass sie eine Yogalehrerausbildung begonnen hat. Im Gegensatz zu den anderen in der Ausbildungsgruppe wusste sie bereits, dass Yoga weit mehr ist als nur „Sport in bunten Hosen“. Sie war eine der wenigen, die bereits die Koshas, die Energiekörper des Menschen, kannte und fühlte sich durch meine Online-Community bestens auf ihre Ausbildung vorbereitet. Da hüpft doch mein Yogalehrerinnen-Herz!
Das ist genau der Punkt: Es gibt viele Menschen, die spüren, dass Yoga viel mehr ist als das, was oft gezeigt wird, und die genau das erfahren und lernen wollen. Und genau hier setzt meine Arbeit an. In meinem Online-Studio gehen wir tiefer – in die Philosophie, die Geschichte, die spirituelle Praxis. Wir legen Wert darauf, dass Yoga nicht zur Gymnastik verkommt, sondern als transformative Praxis in unserem Leben wirken kann. Indische Gastlehrende bringen die Weisheit des Ursprungsland des Yoga zu den Teilnehmenden nach Hause.
Deine Chance, das wahre Mehr zu entdecken
Wenn du erfahren möchtest, wie sich dieses „Mehr“ anfühlt und was Yoga wirklich zu bieten hat, bist du bei mir genau richtig! In meiner Make Yoga Your Lifestyle-Community biete ich dir Yoga als Lebensweg – damit du nicht nur die äußeren Formen erlernst, sondern auch die inneren Dimensionen entdecken und von der Weisheit Indiens profitieren kannst.
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Nutze diese Chance, um Yoga in seiner vollen Tiefe zu erleben – und nicht nur als Trend.
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